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  • 7 Min. Lesezeit

Natives Olivenöl: Was steckt hinter der Auszeichnung?

Beim Blick in die Supermarktregale findet man den Zusatz “nativ” auf vielen unterschiedlichen Olivenölen. Dadurch stellt sich auch die Frage: Hat der Qualitätsstandard überhaupt noch eine echte Bedeutung? Wir zeigen, was “native Olivenöle” sind und warum der Zusatz alleine noch nicht ausreicht, um ein wirklich gutes Öl zu erkennen. 

Qualitätsstufen bei Olivenöl: Was bedeutet nativ (extra)?

Gibt es eine eindeutige Auszeichnung, an der man die Qualität eines Olivenöls mit nur einem Blick erkennen kann? Genau diese Frage hat die Europäische Union mit der europäischen Verordnung 1234/2007 versucht, zu beantworten. Das Gesetz regelt unter anderem die Qualität von Olivenölen, die in der EU auf den Markt kommen und teilt sie anhand fester Messwerte in unterschiedliche Güteklassen ein: Die Art der Herstellung, der Ölsäuregehalt und ein fehlerfreies Geschmacksprofil sind für die Einstufung entscheidend. Nur Olivenöle, die diesen Prozess erfolgreich durchlaufen, sollten mit der Auszeichnung “Olivenöl nativ” oder “Olivenöl nativ extra” auf den Markt – warum das leider nicht immer so ist, zeigen wir später. 

Die Auszeichnung “nativ” (span.: virgen, ital.: vergine) bedeutet so viel wie “naturbelassen”. Sie bezeichnet laut Verordnung ein Olivenöl, das ausschließlich über mechanische Verfahren und ohne chemische Lösungsmittel gewonnen wird. Olivenöle mit dieser Bezeichnung werden während ihrer Pressung außerdem niemals auf mehr als 27 ℃ erhitzt – also mithilfe von Kaltpressung gewonnen. Auf diese Weise bleiben die aromatischen Bestandteile des Olivenöls erhalten und es kann als hochwertiges Speiseöl verkauft werden. 

Warum ist eine native Herstellungsweise für Olivenöl so wichtig?

Welche Bedeutung der native Produktionsprozess für die Qualität von Olivenölen hat, wird deutlich, wenn man die Struktur der Olivenfrüchte betrachtet: Im Vergleich zu anderen Steinfrüchten enthält die Olive sowohl in ihrem Fruchtfleisch als auch in ihrem Kern pflanzliche Öle. Aus beiden Bestandteilen kann Olivenöl gewonnen werden – jedoch mit komplett unterschiedlichen Produktionsverfahren und gravierenden Qualitätsunterschieden.

Natives Olivenöl wird ausschließlich aus dem Fruchtfleisch der Olive gewonnen. Nach dem Mahlen wird der Olivenbrei in eine Zentrifuge gefüllt, die das pflanzliche Öl ohne die Zufuhr von Hitze extrahiert. Die gesamte Produktion verläuft rein mechanisch und der Zusatz von chemischen Lösungsmitteln ist strengstens untersagt. Durch diese schonende Art der Pressung behält das native Olivenöl seine natürlichen Aromen und nur auf diese Weise kann ein wirklich hochwertiges Olivenöl entstehen. 

Gibt es auch nicht-natives Olivenöl?

Raffinierte Olivenöle dürfen die Bezeichnung “nativ” nicht tragen und im Lebensmitteleinzelhandel auch nicht pur verkauft werden. Hergestellt werden sie für gewöhnlich aus stark beschädigten Oliven und dem sogenannten Oliventrester – also den Abfallprodukten und Kernen, die während der Produktion hochwertigerer Öle anfallen. Diese Produktionsabfälle werden zusammen gemischt, gemahlen und mit Benzol und heißem Wasser versetzt, bevor sie mit einem hydraulischen Mechanismus gepresst werden. 

Raffinierte Olivenöle eignen sich nicht zum Verzehr – sie werden allerdings häufig mit nativen Olivenölen gemischt und gelangen als “Olivenöl” (ohne eine weitere Auszeichnung) in unsere Supermärkte. Diese Produkte haben mit den echten Olivenölen aus schonenderen Herstellungsverfahren nichts mehr gemeinsam.

Natives Olivenöl: Wie unterscheiden sich die verschiedenen Güteklassen?

Obwohl die Bezeichnung “nativ” uns mehr über die Produktionsweise eines Olivenöls erzählt, ist sie kein eindeutiger Hinweis auf ein hochwertiges Produkt. Sie verrät uns weder etwas über die Qualität der verwendeten Oliven noch über den Geschmack des Enderzeugnisses.

Hier kommt der Zusatz “extra” ins Spiel: Mit ihm dürfen, laut EU-Verordnung, nur Olivenöle ausgezeichnet werden, die besonders strenge Anforderungen erfüllen. Ein Blick auf das Etikett verrät Folgendes:

  • Olivenöl nativ extra (extra virgen): Das Olivenöl der obersten Güteklasse wird aus den hochwertigsten Oliven gewonnen. Es hat ein fruchtiges Aroma und darf dabei keinerlei geschmackliche Fehler aufweisen. Olivenöl aus dieser Qualitätsklasse darf einen Säuregehalt von 0,8 % nicht überschreiten. Um die Auszeichnung zu führen, darf das Öl bei organoleptischen Expertentests (Prüfung von Geschmack, Aussehen und Farbe) keine Fehler aufweisen.
  • Natives Olivenöl (virgen):Das zweitbeste Olivenöl hat bereits einen Säureanteil von bis zu 2 %. Es darf außerdem wahrnehmbare geschmackliche Mängel vorweisen – ein absolutes Ausschlusskriterium für Olivenöl-Kenner*innen.
  • Olivenöl (ohne eine weitere Auszeichnung):Dabei handelt es sich um eine Mischung aus nativen und raffinierten Olivenölen. Die charakteristischen Aromen der Olive gehen bei der Herstellung dieses Öls weitgehend verloren. Die fehlenden Schwebestoffe machen das Öl allerdings auch besonders hitzebeständig, weshalb es sich zum Braten und Frittieren bei sehr hohen Temperaturen eignet.

Bei Delidía findest du ausschließlich native Olivenöle aus der Spitzenklasse “virgen extra”. Unsere Öle übertreffen dabei selbst die Qualitätsstandards für die besten Öle (z. B. Säuregehalt: 0,08 % bis 0,2 %) und stehen geschmacklich in keinem Vergleich zu herkömmlichen nativen Olivenölen aus dem Supermarkt.

Der industrielle Schwindel mit nativem Olivenöl

Wer die Olivenöle in deutschen Supermärkten genauer unter die Lupe nimmt, findet eine große Auswahl an Produkten aus den Kategorien “nativ” oder “nativ extra” – manchmal sogar mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Wie können selbst günstige Supermarktprodukte so hochwertig sein? Die Antwort ist ganz einfach: Schwindel. 

Experten schätzen, dass nur 10 % aller Olivenöle tatsächlich den Anforderungen der Güteklasse “nativ extra” entsprechen – im Handel wird jedoch weitaus häufiger mit der Auszeichnung geworben. Bis vor einigen Jahren war dieses Problem noch wesentlich größer, wie zum Beispiel die jährliche Testreihe zu Olivenölen nativ extra von Stiftung Warentest zeigt: 2017 wurden insgesamt 24 Olivenöle getestet, von denen keines eine bessere Bewertung als “befriedigend” bekam. Zehn Öle wurden sogar als “mangelhaft” bewertet – hauptsächlich, weil sie geschmacklich fehlerhaft waren und deshalb erst gar nicht als “Olivenöl nativ extra” auf den Markt hätten kommen dürfen. Bei den 27 Olivenölen aus dem Test 2021 wurde 15-mal die Note “gut” vergeben und nur noch zwei waren mangelhaft. 

Als geschmacklich “sehr gut” – was bei Olivenölen der Güteklasse nativ extra eigentlich selbstverständlich sein müsste – wurden aber trotzdem nur zwei der Öle bewertet. Auch wenn sich die grundsätzliche Qualität der Öle in den letzten Jahren verbessert hat, bleibt das Problem mit dem Etikettenschwindel weiterhin bestehen: Wer ein Olivenöl nativ extra kauft, bekommt nach wie vor häufig Öle, die die Bezeichnung nicht verdient haben.

Stichproben decken immer wieder auf, wie viel bei der großindustriellen Herstellung von Olivenöl betrogen wird. Durch die Beimischung von raffiniertem Soja- oder Sonnenblumenöl und dem Zusatz von Chlorophyll und Betacarotin können die Produzenten ihre Herstellungskosten senken und ihre Erträge und Profite erhöhen. Die Fälschungen auf den Markt zu bringen, scheint für viele Hersteller kein Problem zu sein – und hat den Geschäftszweig angeblich sogar für die italienische Mafia interessant gemacht.

“Made in Italy” als Verkaufsargument

Etikettenschwindel mit ausländischem Olivenöl ist ebenfalls keine Seltenheit, da Öle mit der Aufschrift “Made in Italy” beim Export immer noch die höchsten Marktpreise erzielen. In sogenannten “Geisterölpressen” in Italien oder Spanien werden günstig zugekaufte Öle aus dem Ausland meistens nur zusammengemischt und unter einem wohlklingenden Fantasienamen exportiert – natürlich mit der Auszeichnung “nativ extra”. Bei so wenig Leidenschaft für das Produkt ist es nicht verwunderlich, dass auch Hygienevorschriften von den Herstellern so gut wie nie eingehalten werden. 

Die Hersteller vertrauen darauf, dass falsche Angaben von den Behörden nicht ausreichend kontrolliert werden und können ihr kriminelles Geschäft meistens ohne Bedenken fortsetzen. Auch deutsche Einzelhändler unternehmen wenig, um die Qualität des eingekauften Olivenöls zu prüfen. Die Fälschungen sind so weitverbreitet, dass sie auch den meisten Endverbrauchern nicht auffallen. Beim Kauf eines wirklich guten, nativen Olivenöls sollte man sich nie alleine auf Auszeichnungen oder Güteklassen verlassen.

Herkunft, Geruch & Geschmack: Worauf kommt es bei nativem Olivenöl an?

Der aromatische Geschmack eines echten, nativen Olivenöls wird durch eine ganze Reihe verschiedener Faktoren maßgeblich beeinflusst. Die Bezeichnung “Olivenöl nativ” oder “Olivenöl nativ extra” lässt aber nicht erkennen, ob es sich um ein Erzeugnis aus sorten- und jahrgangsreiner Ernte handelt.Diese Information fehlt auf dem Etikett vieler herkömmlicher Olivenöle. Der Olivenbauer, von dem Delidía das erstklassige Olivenöl bezieht, verwendet bei der Herstellung eine einzige Olivensorte (Picual-Oliven) aus einem Jahrgang, die ausschließlich aus dem eigenen Bio-Anbau stammen.Welchen Unterschied das macht, zeigt schon die Geruchsprobe: Gutes natives Olivenöl riecht frisch und grün, nach Olivenblättern, Kräutern und Gräsern. 

Wie bei einem guten Wein entfaltet Olivenöl sein volles Aroma beim Probieren Stück für Stück: Das native Öl von Delidía eröffnet mit einer intensiven Fruchtnote aus Oliven, Tomaten und Artischocken, bevor sich im Abgang eine ausgewogene Bitterkeit hervortut. Die herbe Würze und die intensive Fruchtigkeit stehen dabei immer in Balance. Ein leichtes Kratzen im Hals und ein lang anhaltender retronasaler Eindruck sind dabei besondere Qualitätsmerkmale für ein gutes natives Olivenöl.

Bio-Olivenöl nativ extra bei Delidía online kaufen 

Ob spanisches Olivenöl, französisches Fleur de Sel oder italienischer Balsamico: Das Ziel von Delidía ist es immer, alltägliche Produkte zu einer neuen kulinarischen Erfahrung zu machen. Mit dem nativen Bio-Olivenöl von Enrique haben wir ein wirklich außergewöhnliches Produkt gefunden, mit dem jedes Gericht zu einem besonderen Genuss wird. Unser Olivenbauer setzt bei der Herstellung seines Produkts auf traditionelle Produktionsverfahren und übertrifft die Qualitätsstandards der EU um ein Vielfaches.

Was macht das native Olivenöl von Delidía so besonders?

  • Vier reinsortige Bio-Olivenöle:  leicht fruchtig, mild-fruchtig (medio), intensiv fruchtig (intenso), intensiv frisch (erster Erntetag)
  • Moderne, besonders kühle Ernte- und Pressverfahren ohne Wärmezufuhr gemäß der europäischen Verordnung 61/2011
  • Besonders ölsäurearm: Säureanteil zwischen 0,08 % und 0,2 %
  • Erntefrische Abfüllung: nur drei Stunden zwischen Ernte und Pressung
  • Sorten- und jahrgangsreine Gutsabfüllung: ausschließlich mit Enriques eigenen Picual-Oliven aus zertifiziertem Bio-Anbau
  • Fairer Preis: 2,5 Liter Kanister für 20 € / l (medio) bzw. 24 € (intenso) und 27 € / l (Auslese erster Erntetag)

Kochen, Braten und Garnieren mit nativem Olivenöl

Aromatische Olivenöle aus frühen Ernten, wie die “intenso”-Variante von Delidía, können pur oder auf frischem Brot mit ein wenig Salz zu einem Highlight auf dem Tisch werden. Aber auch knackige Salate und aromatische Suppen erlangen durch sein komplexes Aroma eine neue geschmackliche Tiefe.

Native Olivenöle aus späteren Ernten schmecken balancierter und milder, sind daher aber auch wahre Allrounder: leichten Speisen, Salatdressings und frisches Gemüse verfeinern die Öle mit ihrem ausgewogenen Aroma. Selbst zum Braten lässt sich das native Olivenöl verwenden, solange es nicht bis zum Rauchpunkt erhitzt wird. Die feinen Aromen bleiben dabei erhalten und veredeln gebratene Gerichte, ohne sie geschmacklich zu dominieren.

Delidia Bio-Olivenöl auf Bruschetta

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